Mein Tag in der Krippe

Mein Tag in der Krippe

Es ist ein Tag wie viele Tage in der Woche.
Mama / Papa bringt mich zur Krippe. Um 8 Uhr klingeln wir. Es dauert einen Moment und dann geht die Tür auf. Ich schaue in ein freundliches Gesicht und höre: "Guten Morgen, schön das Du da bist!" Mama / Papa spricht noch kurz mit meiner Erzieherin. „Tschüss“, sagt Mama/Papa drückt mich noch einmal fest an sich und gibt mir einen Kuss „(…) und viel Spaß!“ „Tschüss“ sagt meine Erzieherin und dann schließt sich die Tür.
 
Nun gehen wir gemeinsam zur Garderobe und meine Erzieherin unterstützt mich beim Ausziehen. Bevor ich im Gruppenraum spielen kann, muss ich noch meine Hände waschen. Das macht mir viel Spaß, denn das kann ich schon fast alleine. Schnell abtrocknen und nun kann ich spielen. Ich erkunde den Gruppenraum und freue mich das immer mehr Kinder kommen. Mit drei anderen Kindern wühle ich die Legoautos aus dem Korb und schiebe dann den roten Trecker brummend über den Teppich.

Um 8:30 Uhr erklingt der Gong unser Klangschale. Aufräumen, alle Kinder helfen mit !
Jetzt gibt es ein Gewusel. Schnell werden Bälle, Legosteine, Autos und Bücher aufgehoben und an ihren Platz gebracht. Ich fahr noch schnell eine Runde mit dem Trecker und muss ihn dann auch in den Korb legen. Wenn alles aufgeräumt ist setze ich mich zum Morgenkreis auf den Teppich und das Fenster wird ganz weit geöffnet.

Im Morgenkreis werden alle Kinder noch einmal begrüßt und dann suchen wir gemeinsam ein Begrüßungslied aus. Danach gibt es noch ein Fingerspiel und das Lied vom Regenwurm. Meine Erzieherin fragt: „Was machen wir jetzt?“ „Hände waschen, Ärmel hochziehen und wir gehen in den Waschraum“, rufen alle durcheinander.
Ich gehe mit meiner Erzieherin in den Waschraum und während sie mir beim Ärmel hochschieben hilft, wird die Tischdecke vor dem Fenster auf dem Boden ausgebreitet.

Ich wasche meine Hände, ziehe ein Taschentuch aus der Box, trockne sie ab und werfe es in den Mülleimer. Schnell gehe ich zurück und setze mich, wie alle Kinder um die Tischdecke. Meine Erzieherin bringt den Teewagen mit dem Snack und die Getränke in den Gruppenraum. Wir besprechen genau was es zum Essen gibt und welche Farbe es hat. Nun werden die Teller auf die Tischdecke gestellt und wir wünschen uns einen: Guten Appetit. Ich nehme mir ein Stück Käse. Während ich esse, fragt meine Erzieherin ob ich Tee oder Wasser trinken möchte und zeigt mir die Kannen. Ich zeige auf die Teekanne und eine Erzieherin füllt meinen Becher. Nachdem wir gegessen und getrunken haben, räumen wir ab.

Auf dem Tablett sind unsere Fotos aufgeklebt. Ich stehe auf und stelle meinen Becher aufs Bild. Es klappt nicht immer, aber es wird jeden Tag besser. Nun müssen alle wieder die Hände waschen und wer keine Pampers mehr braucht, geht noch einmal zur Toilette. Heute gehen wir zum Spielen aufs Außengelände, das haben wir Kinder heute bestimmt. Nun gehe ich in die Garderobe und setze mich auf meinen Platz. Unsere Erzieher geben den älteren Kindern Hilfestellung und ziehen die jüngeren Kinder an. Natürlich läuft nicht immer alles glatt. Plötzlich hat Hänschen die Mütze von Peter oder Fritzchen versucht die Schuhe von Emil anzuziehen, aber am Ende sind alle angezogen und wir gehen aufs Außengelände.

Sobald sich die Tür öffnet, laufe ich so schnell ich kann zum Holzhaus. Im Holzhaus liegt unser Sandspielzeug und jeder darf sich ein Spielzeug aussuchen. Es gibt Trecker mit und ohne Hänger, Lastwagen, Eimer Schaufeln, Bobbycar usw. Ich nehme heute einen roten Trecker und schiebe gleich los. Auf unserem Außengelände gibt es noch viel mehr zu entdecken. Wir haben eine Rutsche, eine Schaukel, einen großen Sandkasten, viele Hügel, ein Mikado zum Klettern, eine lange Wand auf der die Waldtiere gemalt sind und Hecken in denen wir uns verstecken können.

Kurz vor dem Mittagessen räumen wir das Spielzeug wieder ins Holzhaus und gehen gemeinsam in die Garderobe. Meine Erzieherin öffnet meine Jacke und ich probiere sie auszuziehen. Es ist wirklich schwer, aber ich schaffe das. Nachdem auch meine Schuhe ausgezogen sind und an ihrem Platz stehen, gehe ich wie die anderen Kinder in den Gruppenraum. Dort setze ich mich auf den Teppich ziehe mit Unterstützung meine Hose, den Pullover und meine Socken aus. Wenn alle Kinder ausgezogen sind und so wie ich eine neue Windel bekommen haben, setzten wir uns gemeinsam in die Kuschelecke. Schnell schnappe ich mir mein Lieblingsbuch und schaue es zusammen mit meinen Freunden an. Zwei Kinder gehen mit unserer Erzieherin zum Tisch decken. Da ich gestern beim Tisch decken geholfen habe, kann ich heute mein Buch anschauen. Sobald der Tisch gedeckt ist, räumen wir unsere Bücher weg, bilden eine lange Eisenbahn und gehen so gemeinsam zum Mittagessen.

Gestern saß ich auf einen Stuhl, heute habe ich mir den Hocker zum Sitzen ausgesucht. Ich nehme, so wie die anderen Kinder, mein Lätzchen und versuche es alleine über den Kopf zu ziehen. Geschafft!!!!!
Meine Erzieherin zündet zum Essen Kerzen an, das finden wir alle sehr schön. Auf keinen Fall dürfen wir die Kerzen anfassen, nur anschauen. Ich weiß das schon.
„Habt ihr alle eure Finger dabei, fragt unsere Erzieherin und schon geht unser Tischspruch los. Mit Fingerchen, mit Fingerchen mit flacher, flacher Hand…….!
Nun kommt das Mittagessen und die Getränke aus der Küche. Meine Erzieherin bespricht mit uns, was es heute zum Essen gibt. Wenn ich meinen Namen höre, reiche ich ihr schnell meinen Teller. Sie füllt ihn mit Fleisch, Kartoffeln und leckeren Möhren. Die esse ich besonders gerne. Natürlich landen das ein und andere Mal die Möhren nicht im Mund sondern auf der Erde. Aber das ist nicht so schlimm.
Nach dem ich gegessen und getrunken habe, räume ich meinen Teller, das Besteck und den Trinkbecher selbständig ab. Danach ziehe ich mein Lätzchen wieder über den Kopf, lege es in eine vorgesehene Schale und wische mit einem vorbereiteten Waschlappen meinen Mund und die Hände ab. Jetzt geht es zur Mittagsruhe. Meine Erzieherin kuschelt mich und Teddy in meine Bettdecke ein. Nachdem alle Kinder liegen spielt unsere Schildkröte eine leise Melodie und der Himmel im Schlafraum funkelt in Blau. Es wird leise und meine Augen fallen zu.

So langsam werde ich wach und höre ein paar Geräusche. Einige Kinder schlafen noch, einige sind aber auch schon aufgestanden. Ich gehe zusammen mit Teddy aus dem Schlafraum und setze mich zu den Kindern und meiner Erzieherin in die Kuschelecke. Sie liest uns ein Buch vor und zeigt uns die Bilder.
Wenn alle Kinder aufgestanden sind, bekommen wir frische Windeln und die größeren Kinder gehen wieder selbständig auf die Toilette. Jetzt brauche ich wieder Hilfe. Eine Erzieherin ist mit den Kindern im Waschraum und eine andere Erzieherin unterstützt uns beim Anziehen. Die Kinder die um 14 Uhr abgeholt werden, gehen nachdem sie angezogen sind schon zur Garderobe um Jacke, Schal, Mütze und Schuhe anzuziehen.
Wenn Mama/Papa/oder die Großeltern an der Tür stehen, um uns abzuholen, werden wir von unserer Erzieherin zur Tür gebracht. Sie begrüßt Mama/Papa oder die Großeltern und erzählt kurz wie mein Tag in der Krippe war. Jetzt verabschiedet sie uns mit einem Lächeln, winkt noch einmal und sagt:,,Tschüß, bis Morgen!! Wir winken zurück und die Tür schließt sich wieder.
Die Kinder die länger bleiben, bekommen jetzt den Nachmittagssnack. Nach dem Händewaschen gehen die Kinder in die Garderobe und beginnen mit dem Anziehen. Wir geben Hilfestellung, wenn sie benötigt wird und gehen danach aufs Außengelände. Dort spielen die Kinder bis sie von den Eltern oder Großeltern abgeholt werden.
Das ist ein kleiner Einblick in den Alltag eines Krippenkindes.

Matschen mit allen Sinnen
Wahrnehmung ist für unsere Kleinsten der Zugang zur Welt. Sie erobern die Welt mit all ihren Sinnen und das bedeutet, dass sie lernen ihre Welt zu BEGREIFEN. So lernen sie viele Gerüche, Geschmäcker, Klänge und Bilder kennen, aber auch unzählige Arten von Materialien, Berührungen und Signale aus dem Körper und die Schwerkraft.
Unsere Krippenkinder befühlen und betasten alles Neue, so verhält es sich auch mit unbekanntem Material. Für sie ist es eine unglaublich wichtige Erfahrung, die alle Sinne anspricht. Unsere Haut ist nicht nur unser größtes Sinnesorgan, sondern auch das erste, das in der kindlichen Entwicklung voll funktionstüchtig ist. Das Matschen dient dazu, dass die Kinder sich besser wahrnehmen und spüren.